Schreiben wie die Profis

Interessenten am Berufsfeld des Journalisten konnten in einem Workshop mit dem freien Mitarbeiter des FAZ-Feuilleton Dr. Arnold Bartetzky wertvolle Erfahrungen sammeln. Die Sitzungen fanden in einem Block vom 10. bis 11.12. statt. Es handelte sich um die dritte Veranstaltung dieser Art, ausgerichtet von der von der neugeschaffen studentischen Presseagentur CULTURA. Schon im Juli, im September und im November hatten der Pressesprecher der Deutschen UNESCO-Kommission und der Chefredakteur der Neuen Westfälischen Seminare abgehalten.

Der Expertenworkshop mit Dr. Bartetzky richtete sich nicht nur an Mitarbeiter der CULTURA, sondern generell an paderborner Studierende aus dem Bereich der Kulturwissenschaften. Egal ob mit oder ohne Vorerfahrung. In einer kleinen Gruppe wurde intensiv und praxisorientiert gearbeitet. Die Unterschiede zwischen wissenschaftlicher und journalistischer Textproduktion wurden rasch deutlich: “Wissenschaft hat alle Zeit der Welt, hier müssen Sie schnell schreiben.” Sagte Bartetzky. Der Kunsthistoriker, der in Leipzig lebt und schon seit rund zwölf Jahren für die FAZ schreibt, konnte manche wertvolle Erfahrung an die Seminarteilnehmer weitergeben.

So wurde das Recherchieren geübt, eigene Artikel verfasst, bebildert, gekürzt, redigiert und natürlich immer wieder in der Gruppe besprochen. Gleichzeitig ermutigte er die Teilnehmer, die von ihm gestellten Aufgaben nicht zu verkniffen anzugehen: ”Scheitern ist keine Schande. Scheitern gehört zum Berufsbild dazu.”

Dabei legte der Fachmann für Architekturgeschichte großen Wert auf die Mitarbeit und Meinung der Studierenden und nahm sich immer wieder Zeit für Einzelgespräche und Anregungen. Hier konnte man in ganz unakademischer Atmosphäre nähere Fragen stellen. Für deren Beantwortung nahm sich Dr. Bartetzky stets Zeit und versuchte ihnen immer gerecht zu werden. Obwohl er zugab, sich selbst nur zu dreißig Prozent als Journalisten zu sehen und mehr als einen wissenschftlichen Mitarbeiter betrachtet, da er nie Journalistik studiert hat. Was man ihm bei soviel Fachwissen aber nicht anmerkte. Niemand schreibt wohl grundlos für eine der meistverbreiteten deutschen Zeitungen.

Wer Interesse an einem Schreibworkshop der CULTURA bekommen hat, es sind noch drei weitere angekündigt: Am 29. und 30. Januar 2011 mit Dr. Heinrich Wefing, Mitglied der politischen Redaktion der Wochenzeitung Die Zeit. Vom 20. bis 21 Mai 2011 mit Prof. Dr. Robert Leicht, dem politischen Korrispondenten und ehemaligen Chefredakteur selbiger Zeitung. Der Termin der Veranstaltung mit Thomas Rietig, dem stellvertretenden Chefredakteur und Leiter des Ressorts sources und der Nachrichtenagentur dapd, steht noch nicht fest. Anmeldungen werden unter cultura[at]upb.de entgegengenomm