Ein langes Wochenende steht vor der Tür, die Wettervorhersagen sind ganz passabel, in einigen Bundesländern gibt es Ferien und auf den Autobahnen wird wieder mit viel Verkehr gerechnet. Eigentlich wie immer wenn Pfingsten vor der Tür steht. Aber warum das alles? Was feiern wir an Pfingsten eigentlich? Wahrscheinlich würde bei einer Umfrage die Mehrheit der Bevölkerung nicht wissen welche Bedeutung Pfingsten hat und warum Christen diesen Tag als Feiertag begehen. Weihnachten, na klar! Ostern, auch das wissen die Meisten noch, aber Pfingsten?
Der Versuch aus dem Namen Rückschlüsse auf das anstehende Ereignis zu ziehen, wird nur von wenig Erfolg gekrönt sein, da der Name über den Anlass des Festes nichts aussagt. Pfingsten leitet sich von dem griechischen Wort „pentekosté“ ab und bedeutet übersetzt der Fünfzigste. Und schon steht man vor der nächsten Frage: Warum dieser Name? In seiner ursprünglichen Bedeutung verweist die Namensgebung auf den zeitlichen Abstand zu Ostern. Am 50. Tag nach Ostersonntag endet mit dem Pfingstfest die österliche Zeit. In der christlichen Tradition ist Pfingsten das Fest des „heiligen Geistes“, der auf die Apostel herabkam, als diese sich in Jerusalem versammelten. Zugleich gilt es als Gründungstag der Kirche, da die Jünger von diesem Tag an die Taten Jesu verkündeten. So heißt es in der Apostelgeschichte 2,1 „Und als Pfingsten gekommen war, waren sie alle an einem Ort beieinander“. Die Jünger versammelten sich demnach nicht an einem x-beliebigen Wochentag, sondern am „Schawuot“ dem Wochenfest, an dem das jüdische Volk ein Dankfest für den Abschluss der Getreideernte, feiert – 50 Tage nach dem Pessachfest, dem Fest der ersten Ernte.
An eben diesem besagten Schawuot vor etwas mehr als 2000 Jahren trafen sich die Jünger in Jerusalem und erfuhren laut dem Evangelist Lukas im Neuen Testament die Nähe Gottes. Die Vorhersage Jesu erfüllte sich: Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen zerteilt, wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem heiligen Geist und fingen an zu predigen in anderen Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen, so wird es in der Apostelgeschichte erzählt. Er beschreibt die Verbreitung der Taten Jesu, die Ausbreitung des Evangeliums und die Entstehung der ersten christlichen Gemeinde – die Geburtstunde der Kirche, als christliches Kirchenfest erstmals erwähnt 103.
Aber was hat es mit diesem ‚heiligen Geist’ auf sich, auf dessen Wirken hin sich die erste christliche Gemeinde gegründet hat? Im theologischen Sinne versteht man den heiligen Geist als die dritte Person der Trinität (Dreifaltigkeit). Zusammen mit Gott, dem Vater, und Jesus Christus, dem Sohn, bildet der heilige Geist die Dreifaltigkeit. Nach kirchlicher Lehre wurde der heilige Geist ausgesandt um die Worte Jesus weiterzugeben und lebendig zu erhalten. Er ist Quelle des Gnadenlebens des Menschen und wird nach dem christlichen Glauben auch heute noch von jedem empfangen und dadurch „wiedergeboren“. Ein zentraler Punkt des christlichen Glaubens.
Symbolisiert wird der heilige Geist durch die Taube. Denn, in den Evangelien wird die Herabkunft des Geistes bei der Taufe mit der einer Taube vergleichen. Das Tier ist in vielen Traditionen Symbol der Liebe, der Fruchtbarkeit, Sinnbild für Sanftmut und Unschuld.
Pfingsten ist also nicht nur ein verlängertes Wochenende sondern nach Weihnachten und Ostern das dritte große Fest im Kirchenjahr. „Nun bitten wir den Heiligen Geist um den rechten Glauben allermeist...“ (Martin Luther)
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